Japan

 

Abfertigungshalle

 

Kampf um das Flugdrehkreuz

- Privatisierung des Tokioter International-Flughafens Narita -

(15.08.2003)

Am 11. Juli wurde ein Gesetz zur Privatisierung des Flughafens Narita, dem internationalen Flughafen von Tokio, im japanischen Oberhaus (Sangiin) verabschiedet. Demzufolge wird im April 2004 die Narita-International Airport AG gegründet und die derzeit im Staatsbesitz befindlichen Aktien sollen ab 2007 an der Tokioter Börse gehandelt werden. Definitiv sicher ist dies jedoch noch alles nicht. Allerdings ist für die Zukunftssicherung des Flugstandortes Japan eine Privatisierung unbedingt notwendig. ?

Das erste Ziel einer Privatisierung wäre die Senkung der teueren Landegebühren. Diese sind derzeit weltweit am teuersten - ungefähr zehnmal so teuer wie die Londons. Das macht es dem Tokioter Internationalen Flughafen Narita extrem schwer, sich als das Flugdrehkreuz Asiens zu etablieren. Bei der ganzen Angelegenheit geht es aber um die Konkurrenz im gesamten Luftverkehr: Nicht nur die Zukunft eines Flughafen, sondern auch die Zukunft der japanischen Fluggesellschaften steht zur Disposition.

Bisher konnte sich Narita trotz der hohen Gebühren unter den anderen Konkurrenten behaupten. Weder die Infrastruktur des Flughafen selbst noch sein Stellenwert in Ostasien kommen als mögliche Begründung für diese Tatsache in Frage - nur die wirtschaftliche Stärke des Hinterlandes bietet eine akzeptable Erklärung! Es gibt das japanische Sprichwort "Tora no I wo karu Kitsune", was den "Fuchs unter dem Schutz des Tigers" beschreibt. In diesem konkreten Fall hat bisher der Flughafen als Fuchs vom Tiger, der Wirtschaft des Hinterlandes, profitiert.

Leider ist dieser Tiger nicht mehr der Jüngste und nicht mehr der absolut Stärkste in Ostasien. Ob der Tokioter Flughafen in der Zukunft das ostasiatische Drehkreuz werden kann, hängt nunmehr davon ab, ob er sowohl mit billigeren Landegebühren als auch mit ansprechenden Einrichtungen Güter und Passagiere anziehen kann.

Zur Zeit hat der Flughafen aber nur wenige Duty-Free-Shops und Restaurants, womit seine Attraktivität für Passagiere im Transitverkehr stark eingeschränkt ist. Darüber hinaus ist Narita ist zwar sauber, aber extrem bürokratisch. Auf dem Weg einer erfolgreichen Privatisierung würde dem Flughafen ein lebendiges Gedränge besser stehen.

 

Japan in Berlin

-Asahi Super Dry-

(12.07.2003)

Haben Sie schon einmal von "Sushi-Kyu" gehört, einem Sushi-Restaurant am Potsdamer-Platz? In dieser Saison findet man vor dem Laden einen großen Sonnen-Schirm. Können Sie die chinesischen Zeichen ("Kanji") lesen? Man spricht die Zeichen auf Japanisch "karakuchi" aus, das bedeutet "trocken".

Asahis "Trocken" ist "Super Dry", und jeder in Japan kennt es: Ein Mega-Hit Produkt der Brauerei auf dem japanischen Biermarkt.

In Deutschland gibt es sehr viele Brauereien, und die meisten produzieren für einen lokalen Markt. Im Gegensatz dazu teilt sich in Japan das Oligopol der drei größten Brauereien "Kirin", "Sapporo" und "Asahi" mehr als 90 Prozent des Biermarktes. Die drei produzieren ihre Produkte für den landesweiten Markt. Lokale Biere gibt es leider sehr wenige. Es gibt also nur kleine örtliche Unterschiede, dafür aber zeitliche Varianten. Japanische Brauereien bringen jedes Jahr, manchmal sogar in jeder Saison, neue Produkte auf den Markt; nicht Tradition sondern Trends beherrschen den Markt. Das macht es schon fast zu einem Wunder, dass sich "Super Dry" schon seit mehr als zehn Jahren als Marktführer halten kann.

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