Es ist noch warm bei Tage im November dieses Jahr in Japan. Doch früh morgens ist es schon kalt. Wer in einem traditionellen japanischen Holzhaus wohnt, muss die Kälte ertragen, wenn er jeden Morgen sein Bett verlässt. Die traditionellen Häuser des Landes sind kaum mit ausreichenden Heizungen eingerichtet, denn die Winter in Japan sind nicht so hart, wie in Deutschland, und die Menschen können mit Geduld den Winter überwinden. Keine Lebensgefahr. Es ist allerdings auch für Japaner kalt im Winter und für diejenigen, die an eine moderne europäische Zentralheizung gewöhnt sind, ist es sehr schwer, die Wärme des Bettes zu verlassen. Im chinesischen Altertum, als die Kanji geschaffen wurden, war die Situation ähnlich.
(samu-i) bedeutet "kalt" und stellt die Situation sehr gut dar! Der obere Teil symbolisiert ein Dach. Der Teil ist, laut meinem Wörterbuch, ein Mensch, der sich im Haus unter einer Decke aus Pflanzen (Heu usw.) duckt. Der untere Teil sind eigentlich die Risse, die sich durchs Eis ziehen und sind das Symbol für Kälte. Mit dem Zeichen assoziiert man also einen Menschen, der wegen der Kälte sein Bett nicht verlassen kann.
(samu-i) ist also keine Kälte, die sich durch Temperatur ausdrückt, sondern die Kälte, die den Menschen das Gefühl gibt, im Bett bleiben zu wollen. Kanji können manchmal auch den Kern eines Gefühls gut erklären! [Text: nagashima / Korrekteurin: Sandra Sato] |